Landesjugendensemble Neue Musik Thüringen
Nach einer Reihe von Einzelprojekten mit Schülern verschiedener Musikschulen in Thüringen in den Jahren 2006-2008 gründete der via nova – zeitgenössische Musik in Thüringen e.V. als Förderverein des Deutschen Komponistenverbandes im Jahr 2009 das Landesjugendensemble Neue Musik Thüringen. Das Ensemble setzt sich ausschließlich aus Schülern des Freistaates zusammen und rekrutiert seine Mitglieder aus angesehenen Projekten wie dem Landesjugendorchester oder dem Musikgymnasium Belvedere. Die künstlerische Leitung des Ensembles liegt in den Händen des Dirigenten Juri Lebedev und des Komponisten Johannes K. Hildebrandt. Mithilfe der Kulturstiftung des Bundes konnte das Ensemble weiter aufgebaut und etabliert werden.
Das Ensemble trifft sich regelmäßig im Frühjahr und Herbst zu Arbeits- und Konzertphasen in Weimar und Sondershausen, um Uraufführungen und Klassiker der Moderne sowie neue Vermittlungsformen und Spieltechniken zu erarbeiten. Integraler Bestandteil der Arbeitsphasen ist die enge Zusammenarbeit mit Komponisten und professionellen Interpreten der Neuen Musik, die häufig als Solisten hinzu gezogen werden. Im Zentrum der Arbeit stand von Beginn an stets der Wunsch nach Austausch und Zusammenarbeit mit Jugendensembles anderer Bundesländer. So konnte bereits 2011 ein erstes großes Gemeinschaftsprojekt mit den Jugendensembles aus Niedersachsen und Rheinland/Pfalz in Weimar realisiert werden. Diese Tradition wird seitdem kontinuierlich weitergeführt, indem jedes Jahr ein Jugendensemble zur Arbeitsphase nach Weimar eingeladen wird. Traditionell findet das gemeinsame Abschlusskonzert im Rahmen der Weimarer Frühjahrstage vor internationalem Publikum statt. Hierfür werden jedes Jahr spezielle Kompositionen für die teilweise ausgefallenen Gesamtbesetzungen in Auftrag gegeben. So konnten bisher zahlreiche Werke uraufgeführt werden, u.a. von Ralf Hoyer, Alfred Knüsel, Theo Brandmüller, Johannes K. Hildebrandt, Mario Wiegand, Peter Helmut Lang, Max Wutzler, Thomas Nathan Krüger, Susanne Stelzenbach, Rudolf Hild, Alexander Strauch, Benjamin Scheuer, Gordon Williamson, Christian Diemer, Ludger Kisters, Hubert Hoche, Erik Janson und Ilias Rachaniotis.
Das Landesjugendensembles Neue Musik Thüringen gehört zu den Gründungsmitgliedern des Ensembles der Länder im Jahr 2012 in Rheinsberg, wo sich seitdem jedes Jahr zu Pfingsten interessierte Jugendensembles zu einem Gemeinschaftsprojekt treffen. Im Jahr 2014 machte das Ensemble eine Konzertreise in die Schweiz und trat gemeinsam mit dem Jugendensemble der Stadt Basel und dem Ensemble Room 43 aus New York auf.
Seit März 2014 befindet sich das Ensemble in Trägerschaft der Landesmusikakademie in Sondershausen unter der Projektleitung von Melanie Czarnofske und wird unterstützt vom Thüringer Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur.
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In der Tradition von Dieter Schnebel entwickelt die Arbeitsgemeinschaft eigenständige Raum-Klang-Konzepte.
Atonor ist eine Gruppe junger Akteure, die ihren ganz eigenen musikalischen Weg durch jene Welt des Klangsurrealismus‘ geht – zu Lande, zu Wasser, auf der Bühne, in der Stadt. Das Programm heißt: Musik fällt aus! Und zwar aus allem, aus jedem. Atonor wurde im Jahre 2002 von Klangkünstler, Komponist und Objektebauer Erwin Stache als schulische Arbeitsgemeinschaft mit Projektnamen „AG Klangexperimente“ am Gymnasium Brandis bei Leipzig ins Leben gerufen. Mit dem Ziel, ihr Verständnis von Klang und Musik weit über herkömmliche Grenzen hinaus zu erweitern, entwickelte die Gruppe Jugendlicher zusammen mit Erwin Stache musikalische Performances auf dessen akustischen und elektronischen Instrumenten.
Absolvent der Freiburger (Schulmusik, Musiktheorie, Klavier bei James Avery; ergänzend Musikwissenschaft, Germanistik) und der Karlsruher (Dirigieren bei Wolf-Dieter Hauschild) Musikhochschule, auch einiger Kurse bei Peter Eötvös, jahrelanger Besucher der Seminare Mathias Spahlingers.
Die AG Neue Musik am Leininger-Gymnasium in Grünstadt
studierte Schulmusik und Germanistik an der Hochschule der Künste und der TU in Berlin. Mit dem Trio Die Schwindlinge, das sich auf die Interpretation dadaistischer und futuristischer Lyrik spezialisiert hat, präsentierte sie in zahlreichen Konzerten und Rundfunkaufnahmen vornehmlich das Werk von Kurt Schwitters, dessen Lautgedichte auf der wergo-CD: what a beauty eingespielt wurden. Seit 1996 ist sie Gymnasiallehrerin für Musik und Deutsch am Leininger-Gymnasium Grünstadt und leitet dort seitdem die Arbeitsgemeinschaft Neue Musik, mit der sie in Zusammenarbeit mit Komponisten zahlreiche Konzerte und Uraufführungen zeitgenössischer Musik sowie mehrere Tanzperformanceproduktionen realisierte. Von 2009 -2013 war sie beim Landesmusikrat Rheinland-Pfalz tätig und ist darüber hinaus bundesweit in der Lehrerfortbildung aktiv. Silke Egeler-Wittmann publiziert regelmäßig, u. a. zum Thema Neue Musik in der Schule, betreut das Projekt Abenteuer Neue Musik des Deutschen Musikrates und Schott Music und ist seit Januar 2013 Mitherausgeberin der Fachzeitschrift Musik & Bildung.
Es gibt sie, die neugierigen jungen Musikerinnen und Musiker, die schon früh gelernt haben, ihr Instrument ausgezeichnet zu beherrschen, mit ihm bereits erfolgreich Konzerte bestritten, Wettbewerbe gewonnen und Meisterkurse besucht haben. Und die mehr wollen: sie möchten das Neue, Unbekannte in der Musik zeitgenössischer Komponisten entdecken, neue Spieltechniken erlernen, spannende Interpretationen erarbeiten sowie mit Gleichgesinnten musizieren und sich austauschen.