Erik JansonMental Mashup…Goldmann-Variationen (2015)

Mental Mashup…Goldmann-Variationen (2015), komponiert für das Landesjugendensemble Neue Musik Thüringen, ist inspiriert von einzelnen Material-Elementen, vor allem aus dem Anfangsteil von Stefan Goldmanns Elektronikkomposition „input“ (eine Oktav-Pizzicato-Figur, einzelne Läufe, eine Arpeggio-Figur sowie einzelnem Intervallmaterial (kl. Sekunde, Ganzton, Tritonus, auch große Sexte und Oktave (letztere bei mir tw. mikrotonal gedehnt oder gestaucht).  Das Sich-Inspirieren-Lassen war wesentlich Teil des kompositorischen Auftrages der Weimarer Frühjahrstage 2015. Entgegen gesetzt habe ich diesem Goldmannschen „Material-Input“ (Es wurde ein Soundfile von „input“ und einzelnes ausgedrucktes Motivmaterial („Material-Input“) vom Komponisten zur Verfügung gestellt) eine eigene Zeitschicht und Struktur, in eigenen Rhythmus-Loops von Schlagzeug, oft im Hoquetus verwoben mit einzelnen Instrumentengruppen des Ensembles (z.B. ein „Scratch“-Loop der Streicher), welche diese Loop-Elemente und Materialsplitter von Goldmann und eigenen Motiven in einer neuen Textur in meinem Geiste oft polyphon angeordneter Schichten und von langfarbenvariationen sowie binnendifferenzierter Ensemble-Dynamik verweben. Daher der Obertitel „Mental Mashup“.

Die musikalische Dramaturgie und Großform entwickelten dann im Verlauf des Komponierens gegenüber der Dramaturgie von Goldmanns inspirativer Vorlage natürlich eigene Wege. Es blieben aber tw. mehr oder weniger durchaus „hörbare“ Einzelelemente übrig. Nach dem Höhepunkt bildet den Ausklang des Werkes eine Art „Passacaglia“ (einzelne Einsprengsel über einer 7x wiederholten Fünf-Ton-Folge (anfangs kontra B – H – C# – D – G#) in tiefsten Bassregionen des Ensembles, gewonnen ebenfalls aus Goldmanns „input“. Die anfangs extrem gedehnte o.g. Basslinie verkürzt sich bei jedem neuen Durchlauf (anfangs zumindest) ungefähr um die Proportion des Goldenen Schnittes und transponiert jeweils immer weiter chromatisch nach unten.

(Düsseldorf, den 17.2.2015, Erik Janson)